Ausbildung Atemtherapeutin: Erfahrungsbericht von Camilla Ryffel – als Atemtherapeutin habe ich mich der Hilfe für Patienten mit Lungenerkrankungen verpflichtet

Portrait-Foto Camilla Ryffel
Camilla Ryffel

Wer bist du und was arbeitest du?

Ich heisse Camilla Ryffel. Meine ersten 20 Jahre meines Lebens habe ich in Dänemark verbracht. Als ich der Liebe wegen in die Schweiz kam, habe ich erst eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Nach der Geburt meiner Tochter habe ich angefangen, habe ich mich einem lang gehegten Wunsch folgend im Gesundheitsbereich angefangen zu entwickeln. Dazu habe ich Ausbildungen zum Ernährungscoach, Nordic Walking Leiterin und Mentalcoach absolviert. Nun habe ich noch die Atemtherapie-Ausbildung absolviert und arbeite als Atemtherapeutin. In der Aufbauphase der Praxis war ich nach einem Rot-Kreuz-Kurs noch bei der Spitex Teilzeit angestellt. Eine Zeit lang habe ich auch noch in einem Gesundheitszentrum von Medbase als Atemtherapeutin gearbeitet und konnte dort einige Erfahrungen sammeln. Heute ist meine Praxis auf Personen mit Lungenerkrankungen ausgerichtet.

Atemtherapie-Ausbildung

Wieso Atemtherapie?

Mein Bedürfnis wuchs aber, etwas zu machen, womit auch Menschen mit Krankheiten offiziell mit Krankenkassenanerkennung helfen konnte. Beim Studieren der EMR-Liste hat mich die Atemtherapie respektive Atemtherapeutin sofort sehr fasziniert. Denn der Atem ist allgegenwärtig und reagiert bei jeder Emotion. Schon als ich über diese Therapieform las, fühlte ich mich sehr davon abgeholt. Atemtherapie weckte mein Interesse und ich wollte mehr darüber erfahren.

Atemtherapie Unterricht

Wieso hast du die LIKA als Schule ausgewählt?

Ich habe mir verschiedene Schulen angeschaut und schnell die LIKA entdeckt. Überzeugt hat mich die Lage in der Natur und der Einbezug der Meridianlehr von Dr. Glaser in die Atemtherapie-Ausbildung. Diese beiden Aspekte haben mir die Entscheidung leicht gemacht.

Wie hast du die Atemtherapie-Ausbildung erlebt?

Für mich waren die Atemtherapie-Ausbildung über alle drei Jahre sehr bereichernd. Ich war gerade bezüglich des theoretischen Wissens sehr wissbegierig und habe viel über diesen Bereich gelesen. Schlussendlich habe ich aber doch festgestellt, dass es insbesondere die praktischen Erfahrungen waren, die dazu geführt haben, Atemtherapie richtig zu verstehen. Das Nachlesen brachte mir Sicherheit. Aber das Gefühl der Verbundenheit mit dem Atem zu erleben, das war für mich das Aha-Erlebnis. Dies zeigte mir auch, die Wichtigkeit der Vermittlung von Theorie und Praxis in der Atemtherapie-Ausbildung. Zu Beginn empfand ich die Übungsgruppen eher als zeitaufwändig und stellte ihre Notwendigkeit in Frage. Aber im Nachhinein war dies sehr wertvoll und gerade auch bei mir wirklich notwendig. Erst das Erfahren der theoretischen Inhalte durch praktische Übungen löste den Lernprozess aus.

Atemtherapeutin werden

Was hat dich an der LIKA Schule überzeugt?

Die Behandlung der Meridianlehre nach Dr. Glaser hat mich am LIKA wirklich überzeugt. Das Ganze Meridiangeschehen und die psychosomatischen Konzepte wurden sehr vertieft während der Ausbildung in Atemtherapie behandelt. Dies war sehr spannend. Das theoretische Wissen, die praktische Erfahrung und das Meridianwissen haben mir ein gutes Fundament gegeben, um in die Tätigkeit als Atemtherapeutin einzusteigen. Dies gab mir ein gutes Vertrauen und hat mir den Start in die therapeutische Tätigkeit im Rahmen der Atemtherapie erleichtert.

Atemtherapie-Kurs

Wie unterstützt das erlangte Wissen in Atemtherapie die berufliche Tätigkeit?

Das erlangte Wissen in Atemtherapie bildete für mich das Fundament meiner beruflichen Tätigkeit. Ich konnte damit anfangen zu arbeiten und meine eigene Praxis aufbauen. Ich sammelte meine 150 Stunden für die EMR-Anerkennung. Dies war etwas harzig. Danach kam die Herausforderung, meine Atemtherapie-Praxis zu füllen und auszulasten. Da braucht es Networking und Austausch mit dem Atemfachverband. Ich trat einer Trauma-Netzwerk-Gruppe in Basel-Land bei. Dort kam ich mit Fachpersonen in Kontakt und lernte einen Lungenarzt kennen, der im gleichen Ort eine Praxis betreibt. Ich habe ihm dann meine Atemtherapie-Praxis gezeigt und ihm Einblick in meine Tätigkeit als Atemtherapeutin gegeben. Daraus ist eine Zusammenarbeit entstanden. Dies gab für meine Praxis mehr Patienten und hat meinen weiteren Weg sicherlich auch beeinflusst, da ich nun einige Patienten mit COPD, Lymphödem oder Asthma betreue.

Ausbildung Atemtherapeutin

Hast du noch weitere spezifischere Weiterbildungen absolviert?

Meine zusätzliche Weiterbildung in reflektorischer Atemmassage hat sich durch die neue Patientengruppe ergeben. Diese kam sehr gut bei meinen Patienten an und hat zu einem Wendepunkt in der Atemtherapie-Praxis geführt. Denn nun werden mir noch mehr Lungenpatienten weiterverwiesen. Bei dieser grossartigen Methode wird auf der Haut gearbeitet – was für ich neu war, aber ich sehr schätze. Den Patienten gibt es sofort mehr Platz zum Atmen und mehr Weite. Zudem löst es viele Verspannungen und lässt wieder besser durchatmen. Im Anschluss habe ich eine Atemmethode zur längerfristigen Regulierung von Hyperventilation kennengelernt, die bei Atemfunktionsstörungen durch schnelles, flaches, häufiges oder oberflächliches Atmen hilft, ruhiger zu werden. Damit können Asthmapatienten meiner Atemtherapie-Praxis mit geringerer Medikation auskommen.

Atemtherapie-Schule

Hast du die höhere Fachprüfung zur eidg. dipl. Atemtherapeutin absolviert?

Nach den abgeleisteten 36 Supervisionsstunden in Gruppen- und Einzelbehandlungen habe ich noch die höhere Fachprüfung zur eidg. dipl. Atemtherapeutin absolviert, um das eidg. Diplom zu erhalten und damit optimale Voraussetzungen auf dem Arbeitsmarkt zu erlangen. Wenn ich mit einem Patienten heute eine Entspannungsübung mache oder Meditation anleite, kann ich aus dem Fundament der Atemtherapie-Ausbildung und die Vernetzung von theoretischem sowie praktischem Wissen zurückgreifen. Ich kann dies durch die zahlreichen intensiven Praxisübungen automatisch abrufen und direkt anwenden.

Gab es für dich Herausforderungen während der Atemtherapie-Ausbildung?

Die Herausforderung für mich während der Atemtherapie-Ausbildung war das sich auf praktische Übungen einlassen. Je mehr ich dies aber machte, umso leichter fiel es mir dann auch. Eine weitere Herausforderung war es, aus Sicht des Therapeuten Dinge wahrzunehmen und zu spüren. Da ich früher nie körperlich gearbeitet hatte, war es neu für mich zu spüren, was bei der anderen Person passierte.

Kurs Atemtherapie

Hat die Weiterbildung in Atemtherapie deine Zufriedenheit gesteigert?

Die Atemtherapie-Weiterbildung hat meine Zufriedenheit sehr gesteigert. In meinem beruflichen Leben bin ich einen grossen Schritt vorangekommen. Ich darf nun das machen, was ich gerne tue. Ich habe nach einigen Jahren des Aufbaus eine ausgelastete Praxis. Heute kann ich die Früchte von meinen gemachten Erfahrungen und aufgebauten Netzwerken ernten. Ich fühle mich reichhaltig beschenkt durch die vielen schönen Begegnungen, die ich in meiner Atemtherapie-Praxis erleben darf. Davon leben zu können, das erfüllt mich mit Freude.

Atemtherapie lernen LIKA

Welche Lerninhalte haben dir besonders viel gebracht?

Was mich durch die Atemtherapie-Ausbildung so geprägt hat, ist die Wahrnehmung des Körpers, den Atem deuten zu können und zu verstehen. Zusammen mit den Klienten den Atem erforschen und entdecken zu können, um so eine gute Lösung für die betreffende Person zu finden. Dies hat mir das LIKA Institut schlussendlich mitgegeben und ermöglicht. Bei der Entdeckungsreise an der Schule floss alles zum Schluss zusammen. Diese zusammengehörige Einheit entdeckt und versteht man aber erst nach der Atemtherapie-Ausbildung so wirklich.

Ausbildung Atemtherapie

Wo würdest du heute ohne die Ausbildung in Atemtherapie stehen?

Hätte ich die Ausbildung in Atemtherapie nicht absolviert, wäre ich heute im KV oder in der Spitex respektive Pflege angestellt. Stattdessen bin ich heute mein eigener Chef, kann selbst entscheiden und das tun, was mir am Herzen liegt. Das ist eine riesige Bereicherung im Leben und dafür bin ich dankbar.

Wem würdest du die Atemtherapie-Ausbildung empfehlen?

Ich würde die Atemtherapie-Ausbildung Personen empfehlen, die bereit sind sich für neue Möglichkeiten zu öffnen, etwas über sich selbst zu lernen. Man braucht Lust, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Diese führt zum eigenen Atem und zu sich selbst. Sie führt zu innerlichem Wachstum. Dabei sollte bedacht werden, dass später erst eine Aufbauphase notwendig ist, bis man wirklich sein Geld nur durch Atemtherapie verdienen kann.

Wie war die Stimmung an der LIKA?

Die Stimmung am LIKA war immer sehr familiär und wohltuend. Ich habe auch heute – Jahre danach – noch Kontakt zu anderen Teilnehmenden. Es gibt nach wie vor regelmässige Treffen.

Was hat dir die Ausbildung persönlich gebracht?

Die Ausbildung in Atemtherapie hat mich auf eine Entdeckungsreise zu mir persönlich gebracht. Ich habe mich dabei besser kennengelernt und mehr Sicherheit gewonnen. Dies hat mich in meinem persönlichen Prozess klar vorangebracht. Zudem wurde ich für die Übernahme eines Mentorats bei LIKA für die Betreuung von Schülern angefragt, die die höhere Fachprüfung absolvieren möchten.

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