Das Wort «Supervision» bedeutet in etwa Übersicht oder Überschau und bezeichnet eine Beratungstätigkeit, bei der die Arbeit und Handlungsweise von Einzelpersonen oder Gruppen im Zentrum steht. Ziel ist die qualitative Verbesserung der Arbeitssituation und -leistung. Supervision kommt in der Arbeitswelt zum Einsatz etwa zur Teamentwicklung, Projektsupervision oder Supervision von Führungskräften. Im Bildungsbereich steht Supervision für die Betreuung der Lernenden durch erfahrene Fachleute. In den meisten psychologischen und komplementärmedizinischen Ausbildungen ist diese Form der Supervision ein Teil der Ausbildung.
Ein Supervisor oder eine Supervisorin unterstützt Menschen bei der Bewältigung ihrer Arbeit. Oft geht es dabei um die Verbesserung der beruflichen Situation, z.B. durch die Veränderung von Kommunikation und Verhalten, Stärkung der Motivation und Umverteilung von Aufgaben passend zu den Eigenschaften und Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Sie arbeiten – als Externe oder Mitarbeitende – im Auftrag von Unternehmen, Institutionen oder Vorgesetzten und mit möglichst konkreten Zielen. Bei der Supervision als Teil von Ausbildungen begleiten Supervisorinnen und Supervisoren den Lernprozess, reflektieren mit den Lernenden deren Haltung und Handlungsweise und überwachen deren praktische Arbeit.
In Rahmen ihres Auftrags analysieren sie Gegebenheiten wie Organisationsstruktur, Abläufe, Aufgaben, Ressourcen, Rollenverteilung und Gruppendynamik, zeigen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation und Zusammenarbeit auf und begleiten deren Umsetzung. Bei Einzelsupervisionen geht es oft darum, die Qualifikation der Betroffenen zu erweitern und zu vertiefen.
Bei ihrer Tätigkeit stützen sich Supervisorinnen und Supervisoren auf verschiedene psychologische und andere Theorien und Methoden sowie Kommunikations- und Interventionsmodelle.
Die Tätigkeiten als Supervisor, Coach und Mentor lassen sich nicht scharf trennen. Die Bezeichnung hängt vor allem von der Branche ab, in der die Beratungs-/Aufsichtsrolle wahrgenommen wird: Im Sozial- und Gesundheitswesen ist Supervision schon lange gängiger Begriff, in die Wirtschaftswelt hält die Bezeichnung dagegen erst in jüngerer Zeit Einzug. Dort war bisher eher von Coaching die Rede. Bei Ausbildungen bezeichnet man entsprechende Tätigkeiten oft als Mentoring, vor allem bei länger anhaltenden Beratungsprozessen.