Kaufmännische Angestellte arbeiten in KMUs, also in kleinen und mittleren Unternehmen, aber auch in grossen oder sehr grossen Firmen und Konzernen im Büro und übernehmen dort vielseitige administrative Aufgaben, je nach Branche und Betrieb. Kaufmänner und Kauffrauen sind für die Kommunikation, die Informationsverarbeitung sowie den Zahlungsverkehr zuständig, erledigen Lohnzahlungen, schreiben Kundenbriefe, holen Auskünfte ein, archivieren Unterlagen, telefonieren mit Zulieferern, Kunden und Mitarbeitenden, sind für die Verteilung und Versendung der Post zuständig, die Aktualisierung diverser Datenbanken sowie das Protokollieren bei Besprechungen und Verhandlungen.

Das Certificate of Advanced Studies CAS ist ein berufsbegleitendes Nachdiplomstudium mit mindestens 10 ECTS-Kreditpunkten. Diese Nachdiplomstudien haben zum Ziel, Fachkenntnisse zu einem Thema oder in einem bestimmten Bereich zu vertiefen oder einzuführen. Die Zulassung zu einem CAS z.B. als kaufmännische Weiterbildung erfolgt in der Regel nicht ohne Maturität oder eine andere höhere Ausbildung. Die Fachhochschulen können dies jedoch nach eigenem Ermessen entscheiden. Sie können sich also trotzdem an die Fachhochschulen wenden und nachfragen.

Durch die Ausbildung Kaufmännischer Sachbearbeiter / Kaufmännische Sachbearbeiterin werden vielfältige kaufmännische und verwaltungstechnische Kenntnisse vermittelt, um diese Aufgaben im Betrieb zu erledigen. Dazu gehören das Prüfen und Erstellen von Rechnungen, Telefonate, Korrespondenz mit Kunden, Lieferanten oder Herstellern, das Erstellen von Angeboten und die Pflege von Stammdaten. Zulassungsvoraussetzungen sind in der Regel ein Mindestalter von 18 Jahren und eine abgeschlossene obligatorische Schulzeit oder eine abgeschlossene Berufslehre. Die Ausbildung dauert in der Regel 1 Jahr und erfolgt berufsbegleitend. Die Ausbildungskosten können je nach Anbieter variieren. Für die kaufmännische Sachbearbeiter Ausbildung ist in der Regel mit Kosten zwischen CHF 4500.- und CHF 7000.- zu rechnen. Einige Anbieter verlangen noch zusätzliche Kosten für Lehrmittel, Schulungsunterlagen, Simulationsprüfungen etc. Ich empfehle, sich direkt beim Anbieter seiner Wahl zu informieren.

Die kaufmännische Berufslehre zum Kaufmann / zur Kauffrau EFZ mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis kann derzeit (2017) in 21 Branchen absolviert werden. Diese Branchen sind: Automobil-Gewerbe, Bank, Bundesverwaltung, Chemie, Dienstleistung und Administration (D&A), Handel, Hotel-Gastro-Tourismus (HGT), Bauen und Wohnen, Internationale Speditionslogistik, Kommunikation, Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM), Nahrungsmittel-Industrie, Notariate Schweiz, Öffentlicher Verkehr, Öffentliche Verwaltung (ovap), Privatversicherung, Reisebüro, Santésuisse, Spitäler / Kliniken / Heime, Transport sowie Treuhand und Immobilien.

Für die kaufmännische Berufslehre sind Kenntnisse im Tastaturschreiben obligatorisch, was für alle Profile gilt, ebenso wie eine abgeschlossene Volksschule. Hinzu kommt für das B-Profil abgeschlossene Schulstufe mit genügenden oder mittlere mit guten Leistungen innerhalb der Kernfächer. In den Kernfächern gute Leistungen auf oberster Schulstufe oder gute Leistungen auf mittlerer Schulstufe und im Zusatzschuljahr sind für das E-Profil Voraussetzung für die Zulassung zur Lehre Kaufmann EFZ / Kauffrau EFZ. Für die Zulassung zur Lehre E-Profil mit Berufsmaturität werden sehr gute Leistungen auf der obersten Schulstufe sowie eine bestandene Aufnahmeprüfung erwartet.

Eine Grundbildung im kaufmännischen Bereich ist nicht nur mit einer Lehre zum Kaufmann / zur Kauffrau mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ möglich, sondern auch mit einer zweijährigen Grundbildung zum Büroassistenten / zur Büroassistentin mit eidgenössischem Berufsattest EBA.

Eine kaufmännische Grundbildung mit Berufsmaturität ist möglich, allerdings ausschliesslich im E-Profil.

An zwei Tagen in der Woche gehen Berufsschüler während der ersten zwei Jahre ihrer kaufmännischen Berufslehre in die Berufsfachschule, an ausschliesslich einem Tag pro Woche im dritten Lehrjahr. Schüler/innen mit BM besuchen auch im dritten Lehrjahr an zwei Tagen die Berufsfachschule.